8. Sparkassen Bike&Run Langstrecke

Der erste Wettkampf der Saison sollte mal etwas komplett neues sein. Sonst eigentlich nur auf der Straße mit dem Rad unterwegs, habe ich mir im Herbst letzten Jahres ein XC-Mountainbike gegönnt. Wenn man so ein Rad schon rumstehen hat, liegt es auch nahe es dementsprechend zu benutzen. Ohne mir groß Gedanken zu machen habe ich mich vor einigen Wochen also beim oben benannten Wettkampf angemeldet. Was soll schon bei 7,4km Laufen, 32,4km Radfahren und abschließend nochmal 3,7km Laufen dabei sein.

Tja, die ganze Misere hat sich dann am 10.3. gezeigt. Pausenloser Regen und Temperaturen von um die 6’C ließen bei der Hinfahrt nichts Gutes ahnen. Um die Spannung schon etwas aufzulösen, nein es wurde beim Wettkampf nicht besser.

Ich war natürlich recht optimistisch an die ganze Sache, so ganz ohne Jacke und in kurzer Hose, ran gegangen. Aber wer weniger an hat, hat auch weniger nasse Klamotten, so jedenfalls mein Plan. 😄

Ziemlich pünktlich um 10 Uhr erfolgte dann der Startschuss. Zunächst mussten 2 hügelige Runden gelaufen werden. Die Laufstrecke war zu 80% asphaltiert, was mich schon etwas verwunderte, da der Wettkampf ja als Cross-Duathlon ausgeschrieben war. Die Jungs, u.a. Theo Popp(der leider schwer gestürzt ist, Gute Besserung!!), haben vorne mächtig Dampf gemacht, so dass ich mit meinen Kilometerzeiten von um die 3:40min/km ziemlich hinterher gedackelt bin. Aber der Wettkampf wird nunmal nicht beim ersten Lauf entschieden. So langsam ging dann einigen die Puste aus, so dass ich nach meinem 13. Platz aus der ersten Runde doch etwas vorrücken konnte. Nach selbst gestoppten 8,1 Kilometern ging es dann in die Wechselzone.

Mein Helm und meine Schuhe waren wegen des nicht nachlassenden Regens noch in Tüten verpackt, was aber nur eine längere Wechselzeit bescherte, da die Utensilien 2 Minuten später auch komplett durchweicht waren.

Jetzt hieß es also rauf aufs Rad und Vollgas. Naja zumindest zunächst mit angezogener Bremse, da es eine tolle rutschige Wiese steil bergab ging. Der kurz vor mir in die Wechselzone gelaufene Max lag auch schon vor mir auf der Nase, was nichts gutes für die restliche Strecke heißen sollte. Die folgenden Wege bestanden vor allem aus einer reinen Schlammschlacht. So viel Matsch auf einmal habe ich noch nie gesehen. Die kurzzeitigen Passagen auf Asphalt waren da das reinste Paradies. Auch die tolle Tragepassage eine Metalltreppe aufwärts hat für ordentlich Laktat gesorgt. Gut, dass es direkt danach berghoch auf die Halde Cröbern ging.

…von wegen tolle Aussicht, danach ging es gleich wieder eine rutschige Wiese bergab. An einer Stelle musste ich leider kurz anhalten, weil ich partout keinen Weg gesehen habe. Der nette Helfer in der Nähe meinte dann, dieser befände sich da zwischen den Sträuchern und Büschen querfeldein am Absperrband entlang. Naja und das mit dem „die richtige Linie finden“ kenne ich irgendwie noch nicht so. Zu viel Kraft in den Beinen und nicht fahren können geht meistens nicht gut aus. Man hatte ich schmerzen, als von einer Sekunde auf die andere mein Fahrrad und ich die Position getauscht haben. Krone rücken und weiter. Der Lenker leicht schief, das Ego angekratzt und das Knie so seltsam blau. Na da kann ja nichts mehr schief gehen.

Die Wege wurden von Runde zu Runde immer schlimmer. Wenn mehrere Hundert Mountainbiker einen Matschweg entlang pflügen, gibt’s da irgendwann keine Stelle mehr die wirklich zum Fahren einlädt. Auch in der zweiten und dritten Runde bin ich meinem Runden-Sturz-Verhältnis treu geblieben, so dass die ziemlich genau 33 Radkilometer inklusive 3 Stürzen in 1:27:48 h absolviert waren.

Jetzt nur noch eine kurze Runde Laufen und dann gibt es eine heiße Dusche. Hatte ich schon erwähnt, dass ich komplett durchgeweicht war und weder Hand noch Fuß spüren konnte? Da wird das Öffnen von einem Boa-Radschuhverschluss schon richtig zur Herausforderung! Irgendwie geht es aber doch und ab die Post. Knapp hinter der Wechselzone ruft mir Anne zu, dass ich auf Gesamtplatz 4 liege und Platz drei in Reichweite ist. Nach einem Kilometer war der 3. Platz dann auch überlaufen und ich schon ziemlich blau. Warum nur geht es am Ende von Wettkämpfen immer Berg hoch? Im Augenwinkel sehe ich, wie ein Läufer immer Näher kommt, also alle Kraft zusammengerauft und Vollgas gelaufen, wobei das Vollgas um eine matschige Kurve darin endete den Sturz Nummer vier einzusammeln. Irgendwie konnte ich doch noch mit einigen Metern Vorsprung durchs Ziel laufen und den 2 Duathleten vor mir gratulieren.

So durchgefroren war ich glaub ich noch nie. Ein Glück gab es ausreichend heiße Duschen und eine Sitzheizung im Auto. Nach der Reinigung es Fahrrades mit einem vom Veranstalter zur Verfügung gestellten Kärcher ging es zur Siegerehrung. [Was jetzt passierte trübte leider ziemlich die Stimmung. Die Zeitmessfirma hatte Probleme mit ihrer Software und auf einmal wurde ich auf den 4. Gesamtplatz zurückgestuft. Keiner weiß, wo der ominöse neue 3. herkam. Die Diskussion um die endgültige Platzierung steht noch aus und ich werde es entsprechend hier nachtragen.]

Der Veranstalter hat den dritten Gesamtplatz bestätigt 💪

Alles in allem war es eine tolle Veranstaltung, nur die Zusammenarbeit mit der Zeitmessfirma sollte der Veranstalter wohl gründlichst überdenken.

Ich bedanke mich bei meinen Sponsoren für das Wettkampfmaterial, was einem wahren Härtetest unterzogen wurde, der Bundeswehr für die tolle Unterstützung und natürlich Anne, ohne die ich heute wahrscheinlich schon viel früher den Weg unter die heiße Dusche vor einer weitern mtb Runde gewählt hätte.

Jetzt wird es aber langsam Zeit wieder das Rennrad auszupacken und sich auf die richtigen Wettkämpfe vorzubereiten 😉

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